6. – 12. September
Teilnehmer: Günther, Frank, Robert, Christian B.
2.200 km
Alle sind pünktlich beim Treffpunkt A2 Raststation Guntramsdorf, wir nehmen die Autobahn bis Kärnten, über Hermagor und Kötschach gelangen wir ins kurvenreiche Lesachtal.
In Italien geht es vorbei an Bruneck ins Pustertal wo wir in den abendlichen Wochenendverkehr geraten, in Sterzing finden wir relativ schnell ein schönes Hotel mitten in der Altstadt.
Der Morgen bringt die erste unangenehme Überraschung – die Ducati hatte sich in der Nacht niedergelegt! Der Seitenständer war am oberen Ende gebrochen und in Folge nicht mehr verwendbar, somit funktionierte auch der Schutzschalter (bei hochgeklappten Seitenständer) nicht wie gewohnt und die Ducati konnte nicht gestartet werden. Wir verklebten behelfsmäßig den Kontakt, Christian hatte die folgenden Tage aber noch einige Schwierigkeiten damit!
Mit einiger Verspätung setzten wir unsere Tour fort, über Jaufenpass (herrliche, weite Kurvenradien) und Stilfserjoch (viele enge Spitzkehren),
sowie Forcola di Livigno geht es zur Grenze in die Schweiz. Der Berninapass ist breit und gut ausgebaut und verleitet zum Rasen, kurz vor St. Moritz beginnt es dann leider zu regnen. Somit beziehen wir in Silvaplana unser Quartier. Und die Ducati lehnt seit heute bei jedem Halt an einem Baum, einem Geländer oder wie in dieser Nacht an einer Hausmauer!!
Dicke, schwarze Wolken zwingen uns gleich am Morgen ins Regengewand, der Malojapass wäre wohl im Trockenen gut zu fahren, der anhaltende Regen zwingt uns zu einer ersten Planänderung. Entlang dem Lago di Como und dem Lago di Lugano trocknet es langsam wieder auf und nach Locarno geht es dann in das kurvenreiche Centovalli wieder nach Italien. Zum Abschluss fahren wir über den teilweise 2-spurig ausgebauten Simplonpass nach Brig.
Am Morgen wieder Regen und die Wettervorhersage lässt wenig Hoffnung auf trockene Tage in der Schweiz, daher beschließen wir in den Süden Richtung Emilia Romagna auszuweichen! Davor heißt es aber noch rd. 350km Autostrada, bei teilweise starken Regen und hohem Verkehrsaufkommen im Großraum Mailand zu absolvieren. Bei Reggio Emilia verlassen wir die A1 und folgen der SS63 südlich bis Castelnovo ne´Monti.
Endlich Sonnenschein! Die kurzfristig organisierte Straßenkarte zeigt uns fast ausschließlich wellenförmige Straßen in der ganzen Gegend – gebaut zur Freude der Motorradfahrer und es wird noch besser als erhofft. Kurven ohne Ende, leicht hügelige Landschaft und kaum Fahrzeuge die unser Fortkommen stören. Und immer wieder links-rechts-links-rechts, kuppeln-schalten-Gas geben. Passo Pradarena – Passo Radici – Alpe San Pellegrino, das Grinsen unterm Helm nimmt kein Ende!
Gegen Nachmittag schlagen wir den Weg aber wieder Richtung Norden ein, über Modena auf die A22 und E45 bis Rovereto-Süd. In Arco finden wir ein nettes Hotel und lassen den Abend bei einigen Bierchen gemütlich ausklingen.
Der Freitag begrüßt uns mit blauem Himmel, wir folgen einer stetig ansteigenden, kurvenreichen Strecke hinauf nach Madonna di Campiglio, erreichen wenig später Fondo bevor uns ein starkes Gewitter am Mendelpass wieder einbremst. Endgültig genug von diesem Sauwetter mit wenig Aussicht auf Besserung sind wir uns rasch einig den Reisezug von Innsbruck nach Wien zu buchen! Die telefonische Reservierung ist schnell erledigt, genauso wie ein letztes Foto
am Passo Mendola und dann stürzen wir uns auf nasser Straße hinunter nach Bozen. Über die Brenner-Autobahn in flottem Tempo trotzen wir abermals dem Regen und sind pünktlich zur Verladung der Motorräder am Bahnhof. Anschließend genießen wir eine angenehme Zugfahrt mit guter Verpflegung im Speisewagen und erreichen Wien kurz nach 21:30. Das Resümee bei der Verabschiedung lautet: Viel zu viel Wasser von oben und daher viel zu viel Kilometer auf der Autobahn, aber es gibt nun ZWEI klare Tourenziele für 2004 > Schweiz und Toskana